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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Białystok – Denkmäler und Gedenktafeln zur Erinnerung an den Terror unter der sowjetischen Besatzung

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Geschichte

Entsprechend dem Hitler-Stalin-Pakt wurde im September 1939 das Gebiet um Białystok von der Sowjetunion besetzt. Die von Polen, Juden und Weißrussen bewohnte Stadt, die als informelle Hauptstadt des sogenannten West-Weißrussland galt, wurde einer ungewöhnlich brutalen Terrorisierung unterworfen, die die Sowjetisierung Białystoks und die Auslöschung ihres multikulturellen Charakters zum Ziel hatte. Die Maßnahmen der sowjetischen Behörden richteten sich vor allem gegen den polnischen Bevölkerungsteil, der die Mehrheit der Einwohner stellte. Schon am zweiten Tag der Okkupation wurden sieben polnische Bürger erschossen, denen vorgeworfen wurde, sie hätten am polnisch-sowjetischen Krieg von 1920 teilgenommen. Die Grabsteine der in diesem Krieg gefallenen Soldaten wurden zerstört, und im Stadtzentrum wurde das Denkmal von Józef Piłsudski (Staatschef von 1918-1922) entfernt.

Nach einer Woche begann eine breitangelegte Verhaftungsaktion innerhalb der polnischen Intelligenz, die sich gegen ehemalige Beamte, Polizisten, Richter, Staatsanwälte, Priester und Pfadfinder richtete. Nach kurzen Verhören wurden die meisten von ihnen nach Sibirien oder Kasachstan verschleppt. Insgesamt wurden bis Juni 1941 mehrere zehntausend Bürger der Stadt deportiert. Ein besonders berüchtigter Ort wurde in dieser Zeit ein Gebäude in der Mickiewiczstraße 3, das der sowjetische Geheimdienst NKWD besetzte. Die meisten der verhafteten Einwohner von Białystok wurden in den als Zellen genutzten Kellerräumen eingesperrt. Bis heute ist in dieser Stadt die Erinnerung an die ungewöhnliche Grausamkeit der NKWD-Leute lebendig, die bei Verhören Folter und Schläge anwandten. Nach dem Wiedereinzug der Roten Armee in die Stadt 1944 übernahm der NKWD das Gebäude erneut. Als sich herausstellte, dass Białystok zu Polen gehören wird, zog die polnische Sicherheitsbehörde (UB) dort ein. Zurzeit ist das Gebäude Sitz der Woiwodschaftsbehörde.

                                                                                    Mikołaj Morzycki-Markowski

Erinnerung

Eine Gedenktafel am Gebäude in der ul. Mickiewicza 3 erinnert an den Terror von NKWD und UB. Im Stadtgebiet von Białystok befinden sich auch zahlreiche Denkmäler und Gedenktafeln, die an das Schicksal polnischer Bürger erinnern, die deportiert und im Osten ermordet wurden, sowie an den Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920.

Mikołaj Morzycki-Markowski

Sonstige Informationen

Białystok – Denkmäler und Gedenktafeln zur Erinnerung an den Terror unter der sowjetischen Besatzung

 

ul. Mickiewicza 3, Białystok

 

Anfahrt: Zugfahrpläne auf: www.rozklad-pkp.pl

Stadtplan auf: www.bialystok.pl