Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Białystok – Denkmal Große Synagoge – Denkmal für die Helden des Aufstands im Ghetto
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Białystok war Schauplatz des (nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto) zweitgrößten bewaffneten Kampfes der jüdischen Bevölkerung gegen die Deutschen im besetzten Polen. Am Tag vor den von den Nazis geplanten Massendeportationen der Ghettoinsassen in die Vernichtungslager und der anschließenden Liquidierung des Ghettos brach ein Aufstand los. Die wichtigsten Kämpfe fanden zwischen dem 16. und 25. August 1943 statt, in denen 300 schwach bewaffnete Aufständische einen ungleichen Kampf gegen reguläre Wehrmachtseinheiten führten. Die letzte isolierte Widerstandszelle wurde von den Deutschen am 25. August ausgelöscht. Von den ca. 60.000 Juden in Białystok haben nur einige hundert überlebt. Die meisten der heute noch Lebenden wohnen in Israel und den USA.
Mikołaj Morzycki-Markowski
1993, zum 50. Jahrestag des Ausbruchs des Aufstandes, wurde das Denkmal, das bereits nach dem Krieg hier stand, zur Erinnerung an diese Geschehnisse renoviert und feierlich eingeweiht. Seitdem nehmen bei den jährlichen Gedenkfeiern eine Delegation ehemaliger Białystoker Juden, vor allem aus Israel, und israelische Jugendliche teil.
An die Vernichtung der jüdischen Einwohner erinnert auch das Gerippe der ausgebrannten Kuppel der Großen Synagoge, das heute als Denkmal dient. Dort steht geschrieben:
Der uns heilige prachtvolle Tempel fiel dem Feuer zum Opfer. Am 27. Juni 1941 haben die deutschen Mörder darin 2.000 Juden lebendigen Leibes verbrannt.
(Święty nasz wspaniały przybytek stał się pastwą ognia, 27 czerwca 1941 r. 2000 Żydów niemieccy mordercy spalili w nim żywcem.)
Das Denkmal wurde durch Spenden Białystoker Juden aus aller Welt und durch die Stadt finanziert. In der Stadt befindet sich zudem eine Gedenktafel für den Ghetto-Kämpfer Icchok Malmed. Auch der jüdische Friedhof, Hinrichtungsort von ca. 5.000 in der Stadt ansässiger Juden, kann in Białystok besucht werden.
Universitas Bialostocensis, die Stiftung der Universität in Białystok, erarbeitete den „Szlak Dziedzictwa Żydowskiego” (Pfad des jüdischen Erbes) http://szlak.uwb.edu.pl/miejsca.html. An ihm liegen über 50 Orte, die mit den Juden in Białystok verbunden sind.
Mikołaj Morzycki-Markowski
Białystok – Denkmal Große Synagoge – Denkmal für die Helden des Aufstands im Ghetto
ul. Suraska, Białystok
Anfahrt:
Zugfahrpläne auf: www.rozklad-pkp.pl
Stadtplan auf: www.bialystok.pl