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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Breslau – Gedenkstätte Strafanstalt Nr.1

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Geschichte

An der ul. Kleczkowska befindet sich in einem Gefängniskomplex aus dem Jahr 1895 die Gedenkstätte der Strafanstalt Nr. 1. Während des Krieges waren dort außer deutschen Bürgern auch Tschechen, Franzosen (u. a. Opfer der sogenannten Nacht-und-Nebel-Aktion von 1943, bei der des Widerstands gegen die deutsche Besatzung verdächtige Personen verhaftet wurden), Polen (u. a. aus dem Warthegau) und andere, die von Sondergerichten für die Teilnahme an Widerstandsgruppen verurteilt worden waren, eingekerkert. Auch Todesurteile wurden in dieser Breslauer Strafanstalt vollstreckt. Etwa 1.000 Gefangene starben unter der Guillotine. Im Januar 1945 wurde ein Teil der Häftlinge freigelassen, ein anderer Teil evakuiert; 40 zum Tode verurteilte Personen wurden erschossen. In den letzten Monaten des Krieges saßen deutsche Soldaten, Zivilisten und Zwangsarbeiter ein, die beschuldigt wurden, Widerstand gegen die Fortsetzung der Verteidigung der Festung Breslau geleistet zu haben. Insgesamt waren in dieser Strafanstalt während der Kriegsjahre etwa 20.000 Menschen inhaftiert.

In den Jahren 1945-1956 hieß die Strafanstalt „Zentralgefängnis Nummer 1“ (Więzienie Centralne nr 1) und wurde zum Symbol der stalinistischen Verfolgung in Niederschlesien. Außer Nazi-Verbrechern und Mitgliedern von Räuberbanden wurden auch Mitglieder der antikommunistischen Widerstandsorganisationen Wolność i Niepodleglość WiN (Freiheit und Unabhängigkeit, die konspirative Nachfolgeorganisation der Heimatarmee) und NSZ (Narodowe Sily Zbrojne = Nationale Streitkräfte, nationalistische Widerstandsbewegung gegen die NS-Besetzung) gefangen gehalten. Unter ihnen waren Ludwik Marszałek und Władysław Cisek, die der Führung des Breslauer WiN angehörten und hingerichtet wurden. Die Leichen der im Kampf gegen das kommunistische Regime Verurteilten wurden in anonymen Gräbern auf dem Osobowicki-Friedhof verscharrt.

 Krzysztof Ruchniewicz

Erinnerung

1990 wurde in die Mauer, die den Komplex umgibt, eine Gedenktafel eingelassen, die an die ermordeten Untergrundkämpfer erinnert. Eine von der tschechischen Stadt Brno (Brünn) gestiftete Tafel erinnert an die mehr als 600 tschechischen Mitglieder des Widerstandes, die hier gefangen waren.

Krzysztof Ruchniewicz

Sonstige Informationen

Breslau – Gedenkstätte Strafanstalt Nr.1

 

Kleczkowska 35, 50-211 Wrocław

 

Der Stadtplan von Wrocław ist unter anderem auf der Internetseite: www.wroclaw.pl zu finden.

Bahnanfahrt – Reiseverbindungen auf http://rozklad-pkp.pl/?q=de/node/144