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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Breslau – Synagoge „Zum Weißen Storch“

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Geschichte

Das Gebäude befindet sich an der ul. Pawła Włodkowica 7 – 9. Es wurde in den Jahren 1827 bis 1829 nach den Plänen von K. F. Langhans, einem deutschen Architekten der Zeit des Klassizismus, als erstes großes jüdisches Gebetshaus in Schlesien errichtet. Der Bau entstand in einer Zeit der fortschreitenden Emanzipation der jüdischen Bevölkerung in Preußen. Die Synagoge wurde mehrmals umgebaut. Anfänglich diente sie dem liberalen Flügel des Judentums als Gotteshaus, später, von 1872 bis 1943, dem konservativen Teil der jüdischen Gemeinde Breslaus. Die Synagoge überdauerte die Nazi-Zeit als eines von wenigen solcher Gebäude, weil ein Feuer anliegende Häuser gefährdet hätte.

Seit 1933 verringerte sich die jüdische Bevölkerung der Stadt durch Emigration und Verfolgung drastisch. Von fast 25.000 Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde im Jahr 1925 blieben im Jahr 1940 noch 4.000 Personen. Bis 1933 war die Jüdische Gemeinde zu Breslau eine der größten und bedeutendsten im Deutschen Reich gewesen. Von 1941 bis1944 wurden die verbliebenen Breslauer Juden in die Vernichtungslager Bełżec und Auschwitz und in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Eine der Sammelstellen („Umschlagsplätze“) vor der Deportation war der Hof der Synagoge „Zum Weißen Storch“.

Nach dem Krieg ging das Gebetshaus in die Hände der neuen polnischen jüdischen Gemeinde über und wurde bis zur letzten Massenauswanderung von Juden aus Polen 1968/1969 genutzt. 1996 kam das Gebäude in den Besitz der Gemeinde zurück und wird seitdem restauriert.

Krzysztof Ruchniewicz

Erinnerung

An einer der Wände der Synagoge befindet sich seit 1994 eine Gedenktafel auf Hebräisch, Polnisch und Deutsch, die an die aus Breslau deportierten Juden erinnert.

Seit dem im Mai 2005 das jüdische Bildungs- und Kulturzentrum (Centrum Edukacji i Kultury Żydowskiej) eröffnet worden ist, erfuhr auch die Synagoge eine deutliche Wiederbelebung. In dem Zentrum werden ganzjährig Bildungs- und Kulturveranstaltungen durchgeführt, welche mit der jüdischen Kultur verbunden sind.

Krzysztof Ruchniewicz

Sonstige Informationen

Breslau – Synagoge „Zum Weißen Storch“

 

Pawła Włodkowica 7, Wrocław

 

+48 71 343 64 01

 

http://wroclaw.jewish.org.pl/

 

Der Stadtplan von Wroclaw ist auf der Internetseite: www.wroclaw.pl zu finden.

Bahnanfahrt – Reiseverbindungen auf rozklad-pkp.pl/?q=de/node/144