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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Gleiwitz – Radiosender Gleiwitz

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Geschichte

Eines der markantesten Bauwerke in Oberschlesien ist der Funkturm des Radiosenders Gliwice. Die Station wurde 1934 und 1935 von der deutschen Firma Lorenz in Zusammenarbeit mit Siemens, Telefunken und anderen erbaut. Der Turm ist weltweit ein Unikat des Ingenieurwesens. Er besteht aus Lärchenholzbalken und wird von Messingschrauben zusammengehalten. Der Turm gilt mit 111 m nach wie vor als das größte hölzerne Bauwerk der Welt. Die auf ganzer Länge angebrachte Leiter hat 365 Sprossen. Der Turm erfüllte im Laufe der Zeit eine Reihe von Funktionen. Er trug Antennen- und Tonabschirmanlagen und diente technischen Sende- und radiotelefonischen Verbindungsversuchen. Momentan sind mehr als 50 verschiedene Antennen auf dem Turm angebracht.

Dank der Aussagen des ehemaligen SS-Sturmbannführers Alfred Naujocks während des Nürnberger Prozesses ging der Radiosender als Ort der „Gleiwitzer Provokation” (Prowokacja gliwicka) tief in das kollektive Bewusstsein Polens ein.

Die Provokation von Gleiwitz war eine streng geheim gehaltene Aktion, die die Schuld am Krieg auf Polen abwälzen sollte. Der Überfall wurde am Abend des 31. August 1939 verübt und sollte Hitler und seinen Anhängern propagandistische Argumente für die angeblich aggressive Haltung Polens liefern. Es gab jedoch technische Schwierigkeiten, sodass die Aktion bei der deutschen Bevölkerung beinahe ohne jede Resonanz geblieben wäre. Am nächsten Tag, dem 1. Septemer 1939, begründete Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag (im Gebäude der Kroll-Oper) den Angriff auf Polen mit den angeblichen Provokationen von polnischer Seite. Die Wahrheit über das Täuschungsmanöver in Gleiwitz kam erst während der Nürnberger Prozesse zu Tage.

Paweł Kosiński

Erinnerung

Am 2. Januar 2005 eröffnete das Museum in Gliwice die Abteilung „Museum für die Geschichte des Radios und der Medienkunst – Sender Gleiwitz“. Es soll an die „Gleiwitzer Provokation” erinnern, die Rolle des Rundfunks im 20. Jahrhundert neu betrachten und außerdem die elektronischen Medien als Ausdruck moderner Kunst präsentieren.

Paweł Kosiński

Sonstige Informationen

Gleiwitz – Radiosender Gleiwitz

 

ul. Tarnogórska 129 44-100 Gliwice

 

Tel. (48) 32 300 04 04

 

Fax. (48) 32 332 47 42

 

http://www.muzeum.gliwice.pl (diese Seite ist auf Polnisch)

 

Öffnungszeiten: Di – Fr: 10.00-16.00, Sa – So 11.00 – 16.00 (17.00 im Sommer)

 

Einlass: 5 zł/2 zł ermässigt; 1 zł pro Person für Gruppen Führung: auf Deutsch und Englisch 200 zł. Museumsunterricht 30 zł.

 

Stadtplan auf: http://gliwice.eu/.