Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Grajewo – Gedenktafel
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Von 1939-1941 befand sich Grajewo auf dem Gebiet, das gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt als Teil des sogenannten westlichen Weißrussland der Sowjetunion angeschlossen wurde und unter sowjetischer Verwaltung stand.
Zu Beginn der deutschen Besatzung, am 7. August 1941, erschossen die Deutschen in Grajewo 119 Polen, Juden und Russen. Diese Geschehnisse sind heute noch Gegenstand historischer Kontroversen. Zur Zeit der Volksrepublik Polen war ausschließlich von den deutschen Verbrechen die Rede. Es gibt aber auch noch eine andere Version dieser tragischen Geschichte. Danach sollen, wie überwiegend mündlich überliefert wurde, polnische Einwohner den deutschen Besatzern aktiv dabei geholfen haben, einen Teil der jüdischen Einwohner von Grajewo ausfindig zu machen und zu ermorden. Als Grund für ihr Handeln wird Rachedurst an den Mitbürgern vermutet, die vorher angeblich mit den sowjetischen Besatzungsmächten zusammengearbeitet hatten. Die neuesten Nachforschungen des Instituts für Nationales Gedenken ergeben noch einen anderen Verlauf der Ereignisse. Demnach setzte erst der Einmarsch der deutschen Einheiten der Lynchjustiz jener polnischen Einwohner von Grajewo an ihren jüdischen Nachbarn ein Ende.
Die jüngste Forschung über den tatsächlichen Verlauf der Ereignisse in Grajewo kann zur Ausgangsbasis für breitere Studien zum gesamten schwierigen Gebiet um Białystok werden.
Mikołaj Morzycki-Markowski
An die Mordstätte von Grajewo erinnert heute eine Gedenktafel in der ul. Władysława Broniewskiego.
Mikołaj Morzycki-Markowski
Grajewo – Gedenktafel
ul. Broniewskiego, Grajewo
Grajewo liegt an der Fernstraße 61, ca. 24 km südlich von Ełk.