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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Iłża – Friedhof und Denkmäler

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Geschichte

Die Umgebung von Iłża, einer Ortschaft südlich von Radom, wurde im September 1939 zum Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen einer Kampfeinheit unter General Stanisław Skwarczyński (nicht ganz drei Infanteriedivisionen: die 3., 12. und 36.), die in die Armee „Prusy“ eingingen, und den angreifenden deutschen Truppen des 15. Leichten Korps der 10. Armee. Am 7. September wurden die polnischen Truppen bei Iłża eingekreist. Am 8. und 9. September kam es zur Schlacht. Ziel der polnischen Armee war es, die Deutschen zurückzudrängen und damit der gesamten polnischen Kampfeinheit den Zugang zur Weichsel zu ermöglichen. Iłża wurde bis zum Durchbruch der Wehrmacht von den Truppen der 3. Infanteriedivision des polnischen Heeres verteidigt. Der weitere Durchbruch der Deutschen in den Süden konnte um zwei Tage verzögert werden, doch Skwarczyńskis Kampfeinheit wurde zerschlagen und zog sich hinter die Weichsel zurück. Bei den Kämpfen fielen etwa 150 polnische Soldaten, ungefähr 500 wurden verletzt. Die Verluste auf deutscher Seite waren niedriger.

Bald nach der Septemberniederlage entstanden in Iłża Untergrundorganisationen. Seit November 1939 war der ZWZ (Związek Walki Zbrojnej, Bund für den bewaffneten Kampf) der Heimatarmee aktiv, der bald stärkste Widerstandsorganisation wurde. Es gab noch viele andere Gruppen wie etwa die Organisation „Weißer Adler“ (der Heimatarmee angeschlossen) und die Bauernbataillone. Der Landkreis wurde schnell zu einem günstigen Terrain für Partisanen. Die erste Partisaneneinheit entstand schon 1941. Die Aktivitäten der Partisanen nahmen 1943 zu. Im Herbst 1943 wurden kleine Partisanengruppen der Heimatarmee zu einer großen Einheit unter der Führung von Anton Heda, „dem Grauen“, zusammengeschlossen.

Die lebhafte Untergrundarbeit löste scharfe Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzer aus. So wurden im Januar 1940 einige hundert Mitglieder des „Weißen Adlers“ festgenommen, von denen im Februar 360 getötet wurden.

Am 29. Juni 1940 wurden bei Skarżysko-Kamienna 760 Polen erschossen. Außer Verhaftungen und Massenerschießungen wurden ganze Dörfer „befriedet“, indem sie häufig von den Deutschen abgebrannt wurden – mitsamt den Bewohnern (z. B. Bór Kunowski, Mołdawa, Wólka Modrzejowa, Zawałów, Dębowe Pole, Borsuki, Gębice, Rzuchowiec).

Tadeusz Rutkowski

Erinnerung

Der Opfer dieser Verbrechen wird vor allem auf dem Friedhof von Iłża gedacht, wo sich ein Mausoleum für die gefallenen Soldaten des September 1939 und für gefallene und ermordete Partisanen befindet. In Iłża selbst steht ein Denkmal für die „Beschützer der Erde von Iłża“, in Piłatka bei Iłża auch für die Soldaten von 1939.

Tadeusz Rutkowski

Sonstige Informationen

Iłża – Friedhof und Denkmäler

 

Iłża, Polen

 

Anfahrt:Iłża liegt 28 km südlich von Radom an der E 371.