Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Krakau – Fabrik von Oskar Schindler
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Der Deutsche Oskar Schindler (1908-1974) wurde in Zwittau (tschechisch: Svitavy) geboren. Ende 1939 kam er in das besetzte Krakau. Als Treuhänder für von den Deutschen enteignete jüdische Unternehmen wurde er reich. Dann kaufte er eine Emaillewarenfabrik im Krakauer Stadtteil Zabłocie. Dort beschäftigte er vor allem Juden aus dem Krakauer Ghetto und schützte sie damit vor der Deportation. Nach der Liquidierung des Ghettos im März 1943, als ein Teil seiner ehemaligen Angestellten in das Lager Płaszów verlegt wurde, gelang es Schindler, die Fabrik in ein Nebenlager des KZ umzuwandeln. Die Häftlinge hatten damit wesentlich bessere Lebensbedingungen. Im Oktober 1944, nach der Umstellung seines Betriebes auf Rüstungsgüter, erhielt Schindler die Erlaubnis, seine Fabrik nach Brünnlitz (heute Brněnc in Tschechien) zu verlagern. Dadurch ist es ihm gelungen, etwa 1.000 bis 1.100 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau und Groß-Rosen zu befreien und nach Brünnlitz zu überführen. Er beschützte sie bis zum Ende des Krieges.
Zofia Wóycicka
1962 bekam Oskar Schindler die Auszeichnung als „Gerechter unter den Völkern“. Im Stadtteil Zabłocie, an der ul. Lipowa 4, steht das erhalten gebliebene Gebäude der während des Krieges von Schindler erworbenen Emaillewarenfabrik. Hier wurden Szenen des Films „Schindlers Liste“ (1993) vom US-amerikanischen Regisseur Steven Spielberg gedreht.
2010 wurde in der Lipowa Straße 4 eine Ausstellung eröffnet, welche die deutsche Besatzung der Stadt in den Jahren 1939 – 1945 dokumentiert. Unter dem Titel „Krakau – die Besatzung von 1939 bis 1945“ werden in 45 Räumen Krakau und seine kriegszeitlichen Bewohner dargestellt. Die Ausstellung wird thematisch unterteilt in: der Krieg 1939, die Rolle Krakaus als Hauptstadt des Generalgouvernements, das Alltagsleben der Einwohner, das Schicksal der Krakauer Juden, der Untergrundstaat, die Geschichte Oskar Schindlers und seiner Fabrikarbeiter. Die Ausstellungsstücke werden durch eine reiche Sammlung von Fotographien und Archivdokumenten ergänzt, welche aus Polen sowie aus anderen Ländern kommen.
Zofia Wóycicka
Krakau – Fabrik von Oskar Schindler
Tel./Fax (12) 257 10 17, (12) 257 00 95, (12) 257 00 96
http://www.mhk.pl/oddzialy/fabryka_schindlera
E-Mail: fabrykaschindlera@mhk.pl
Öffnungszeiten: April-Oktober: Montag 10:00-16:00 (erster Montag im Monat 10:00-14:00), Dienstag-Sonntag 10:00-20:00; November-März:Montag 10:00-14:00, Dienstag-Sonntag 10-18:00.
Eintritt 19.00 PLN, ermäßigt 16.00 PLN, Montag Eintritt frei. Kombinierte Eintrittskarte des Erinnerungspfades: Normales Ticket: 23zł Ermäßigtes Ticket: 19zł Familienticket: 55zł Gruppenkarte: 22zł Gruppenkarte für Schülerinnen und Schüler: 18zł Mit dem Zeitpunkt der Entwertung ist dieses Ticket sieben Tage gültig.
Trasa Pamięci (der Erinnerungspfad) des Historischen Museums der Stadt Krakau (Muzeum Historycznego Miasta Krakowa) besteht aus den drei Teilen: Ulica Pomorska (Pomorska- Straße), Apteka pod Orłem (Apotheke unter dem Adler) und Fabryka Emalia Oskara Schindlera (Emallienfabrik Oskar Schindlers). Diese drei Punkte auf dem Krakauer Stadtplan erzählen über den Krieg, und die Zeit, die auf ihn folgte.