Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Krakau – Museum der Geschichte der Stadt Krakau – Abteilung „Ulica Pomorska“
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Das Gebäude an der ul. Pomorska 2, das sogenannte Schlesische Haus (Dom Śląski), entstand in den Jahren 1931-1936. Hier befanden sich vor dem Krieg der Verband zur Verteidigung der Westmarken (Związek Obrony Kresów Zachodnich), später umbenannt in Polnischer Westverband (Polski Związek Zachodni), sowie ein Studentenheim für Studenten aus Schlesien. Während des Krieges war das Haus Sitz der deutschen Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sicherheitsdienstes (SD) des Distrikts Krakau, also auch der Geheimen Staatspolizei. In den Räumen der 1. und 2. Etagen wurden Häftlinge, die aus anderen Gefängnissen der Stadt und des Distrikts Krakau hierher gebracht wurden, verhört und gefoltert. In den Kellern befanden sich Arrestzellen. Die Zahl der Menschen, die durch die Folterkammern der Gestapo an der ul. Pomorska gingen, ist unbekannt. Im Museum gibt es Angaben zu mehr als 3.000 Personen, die hier inhaftiert oder verhört wurden. In den ersten Monaten nach der Befreiung Krakaus wurden hier wahrscheinlich auch Personen inhaftiert, die von den kommunistischen Machthabern verfolgt wurden.
Zofia Wóycicka
Im Museum befindet sich eine kleine Ausstellung über die deutsche Besatzung Krakaus und die Geschichte der Widerstandsbewegung. Informationstafeln klären über die Repressionen der Stalin-Ära 1945-1956 auf. Neben Bildern aus der Zeit der deutschen Okkupation sind Plakate, Propagandaschriften, Dokumente und persönliche Andenken (z.B. von Häftlingen angefertigte Gegenstände) sowie Uniformen und Waffen zu sehen. Die Beschreibungen der Exponate sind auch in englischer Sprache. Auf Wunsch werden Filme gezeigt, wie „Schindlers Liste“, ein Augenzeugenbericht über das Lager in Płaszów und das Fragment eines Filmes, der während der Liquidierung des Ghettos Krakau gedreht wurde.
Im Keller befinden sich die Zellen, in denen die Gestapo die Verhörten einschloss. An den Wänden sind Inschriften und Zeichnungen der Häftlinge erhalten. In einer der Zellen befindet sich eine kleine Ausstellung mit Bildern der Inschriften mit Kommentaren, darunter der Bericht eines Inhaftierten.
2011 eröffnete die Abteilung „Pomorska- Straße“ des Historischen Museums der Stadt Krakau eine neue ständige Ausstellung unter dem Titel „Krakauer im Angesicht des Terrors 1939 – 1945 – 1956“.
Die Ausstellung handelt auch von ganz gewöhnlichen Menschen, den Einwohnern Krakaus, welche in diesen tragischen und stürmischen Zeitraum der polnischen Geschichte lebten.
Dokumentarische Elemente vervollständigen die szenographischen Teile der Ausstellung. So kann man zum Beispiel in einem nachgebildeten Verhörzimmer Aufnahmen von Zeitzeugen anhören und audiovisuelle Präsentationen anschauen. Eins der wichtigsten Bestandteile der Ausstellung, ist das innovative Projekt des Museums, das
virtuelles Archiv (wirtualne archiwum). Die langjährige Sammlung der Mitarbeiter/-innen des Museums mit Informationen über die Opfer und des nazistischen und stalinistischen Terrors wurde einer breiten Öffentlichkeit in Form einer elektronischen Datenbank zugänglich gemacht. Dank dieser Ansammlung von Dokumenten und Bildern, fällt es leichter, sich dem Leben dieser Einzelnen anzunähern. Die Datenbank besteht momentan aus mehreren Tausend Einträgen und soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. Da sie auch online zugänglich sein wird, können auch Angehörige von Opfern und Historiker auf die neusten Dokumente zugereifen.
Zofia Wóycicka
Krakau – Museum der Geschichte der Stadt Krakau – Abteilung „Ulica Pomorska“
ul. Pomorska 2 30-039 Kraków
Tel.: +48 12 6331414
Online-Sammlung (auf englisch verfügbar): https://www.muzeumkrakowa.pl/35
E-Mail: pomorska@mhk.pl
Öffnungszeiten: November – März: Mi. – 9:00-16.00, Do., 12:00-19:00. Fr., So., 09:00-16:00, April – Oktober: Mi. – So. 10:00-17:00 (kwiecień – październik) środa 10.00-17.30, czwartek – niedziela 10.00-17.30
Eintritt: 9 PLN, ermäßigt 7 PLN. Eintritt dienstags frei. Kostenloser Eintritt in die ehemaligen Gestapo-Zellen Führungen sind möglich (85 PLN + Eintrittskarten). Außerdem organisieren die Mitarbeiter des Museums nach Absprache Unterrichtsstunden für Kinder und Jugendliche. Der Eingang ist von der Hofseite aus, bitte läuten. Am Einfahrtstor befindet sich eine Gedenktafel. Kombinierte Eintrittskarte des Erinnerungspfades: Normales Ticket: 23zł Ermäßigtes Ticket: 19zł Familienticket: 55zł Gruppenkarte: 22zł Gruppenkarte für Schülerinnen und Schüler: 18zł Mit dem Zeitpunkt der Entwertung ist dieses Ticket sieben Tage gültig.
Muzeum Historyczne Miasta Krakowa/Oddział Walka i Męczeństwo Polaków 1939-1945 [Historisches Museum der Stadt Krakau/Abteilung Kampf und Martyrium der Polen 1939-1945]
Trasa Pamięci (der Erinnerungspfad) des Historischen Museums der Stadt Krakau (Muzeum Historycznego Miasta Krakowa) besteht aus den drei Teilen: Ulica Pomorska (Pomorska- Straße), Apteka pod Orłem (Apotheke unter dem Adler) und Fabryka Emalia Oskara Schindlera (Emallienfabrik Oskar Schindlers). Diese drei Punkte auf dem Krakauer Stadtplan erzählen über den Krieg, und die Zeit, die auf ihn folgte.
Stadtplan: www.krakow.pl (diese Seite gibt es auch auf Deutsch, Englisch und Französisch)