Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Magnuszew – Brückenkopf, Denkmal
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Das Gebiet auf der linken Weichselseite um die Ortschaften Warka und Magnuszew (Kreis Kozienice) wurde zwischen dem 1. und 4. August 1944 von der 8. Garde der russischen Armee unter General Wassily Czujkow erobert. Dieses von der Roten Armee besetzte Gebiet (182 km²) war der zweitgrößte Brückenkopf auf der linken Weichselseite (nach dem Gebiet um Sandomierz), den die russische Armee auf ihrem Vormarsch auf die polnische Hauptstadt, wo am 1. August der Warschauer Aufstand ausgebrochen war, einnahm.
Um diesen Brückenkopf zu räumen, auf den bis zum 4. August 6 Infanteriedivisionen transportiert wurden, konzentrierte die deutsche Führung verhältnismäßig starke Kräfte, u. a. eine Einheit der 1. Fallschirmjägerdivison „Hermann Göring“ und die 19. Panzerdivision. Der deutsche Angriff begann am 5. August und wurde in den folgenden Tagen immer heftiger.
Zur Verstärkung der Verteidigung schickte Marschall Konstanty Rokossowski, Befehlshaber der II. Belorussischen Front, Einheiten der in der UdSSR aufgestellten 1. Armee des polnischen Heeres in den Kampf. Vom 6. bis 9. August wurden die 2. und 3. Infanteriedivision und die 1. Panzerbrigade „Helden der Westerplatte“ mit 86 Panzern in das Kampfgebiet des Brückenkopfes gebracht. Zu den schwersten Gefechten kam es bei der Stadt Studzianki. Der Angriff der Deutschen am 9. August wurde nach anfänglichen Erfolgen gestoppt, vom 11. bis 15. August dann zerschlagen. Beide Seiten erlitten schwere Verluste. Besonders hoch waren sie für die 1. Armee des polnischen Heeres (1.683 Gefallene, Verletzte und Verschollene), was an der mangelnden Erfahrung der Soldaten und an Fehlern der militärischen Führung lag. Dass der Brückenkopf von Magnuszew gehalten wurde, hatte strategisch eine hohe Bedeutung; er war Ausgangspunkt einer der wichtigsten Vorstöße der Roten Armee in ihrer Januaroffensive 1945.
Tadeusz Rutkowski
In Erinnerung an die Schlacht wurden in Studzianki ein Mausoleum und in Magnuszew ein Denkmal errichtet. In Mniszew können in einem Freilichtmuseum die Feldbefestigungen und schweren Waffen der 1. Armee des polnischen Heeres besichtigt werden. Die gefallenen sowjetischen und polnischen Soldaten haben ihre letzte Ruhestätte auf den Friedhöfen von Magnuszew und Garwolin gefunden.
Tadeusz Rutkowski
Magnuszew – Brückenkopf, Denkmal
Magnuszew, Polska
Anfahrt:
Magnuszew liegt an der Straße 79, 25 km nördlich von Kozienice. Studzianki Pancerne liegt an der Landstraße, die die Straßen 736 und 731 verbindet, südlich von Magnuszew. Mniszew liegt auch an der 79, ca. 10 km nördlich von Magnuszew.