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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Michniów – Mausoleum des Martyriums des Polnischen Dorfes

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Geschichte

In Michniów (Kreis Skarżysko) steht das Mausoleum des Martyriums des Polnischen Dorfes. Am 12. und 13. Juli 1943 führten die Deutschen hier zwei brutale „Befriedungsaktionen“ durch: die erste als Vergeltung für eine Aktion der Partisanen. Einheiten der Gendarmerie und der Polizei holten in Zusammenarbeit mit der Gestapo aus Radom am Morgen des 12. Juli Männer aus den Häusern, von denen einige erschossen wurden. Die meisten aber wurden in Scheunen eingeschlossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Dabei kamen mehr als 100 Menschen um, darunter fünf Kinder und mehrere Frauen. Viele Haushalte wurden geplündert. Am Nachmittag kam die Einheit „Ponury”(Siekierzyńskie Wälder) der Heimatarmee, der auch Männer aus Michniów angehörten, durch den Ort. Die Partisanen unter der Leitung von Jan Piwnik entschieden sich für einen Gegenschlag, hielten einen Zug auf der Strecke Krakau-Warschau an, stürmten die nur für Deutsche vorgesehenen Waggons und töteten die Passagiere. Am 13. Juli nahmen die Nazis, wiederum als Vergeltung, Michniów erneut ein. Einem Teil der Bewohner gelang die Flucht in die nahen Wälder, die Verbliebenen wurden ermordet. Um die 100 Personen kamen um, diesmal vor allem Frauen und Kinder. Das Dorf wurde ausgiebig geplündert und unter Verbot des Wiederaufbaus niedergebrannt.

Joanna Wawrzyniak

Erinnerung

Auf dem Gelände des Mausoleums befindet sich ein Museum, das über die Geschichte Michnióws und anderer Dörfer informiert (teilweise in deutscher Sprache). Zu den Exponaten gehören Dokumente, Fotos und Augenzeugenberichte, deren Aufnahmen teilweise abgespielt werden. Das Mausoleum soll an Golgotha erinnern, die Schädelstätte in Jerusalem. Rechts vom Museum befinden sich das Massengrab der ermordeten Bewohner und eine Kapelle, in der eine riesige Pietá steht – die Mutter hält den gefallenen Partisanensohn in den Armen (von Wacław Stawecki 1993 entworfen). Auf einer Anhöhe hinter dem Denkmal erinnern zahlreiche Kreuze und Gedenksteine an weitere „pazifizierte“ Dörfer und an die polnischen Opfer des ukrainisch-polnischen Wolhynien-Konflikts.

Joanna Wawrzyniak

Sonstige Informationen

Michniów – Mausoleum des Martyriums des Polnischen Dorfes

 

Michniów 38

 

Tel.: +48 41 254 51 62

 

http://www.martyrologiawsipolskich.pl/

Umfangreiches Multimedia Abteil (nur auf polnisch verfügbar): https://martyrologiawsipolskich.pl/mws/zbiory/multimedia/filmy

E-Mail: mauzoleum@mwk.com.pl

 

Öffnungszeiten: Januar-April: Mo. – Fr.: 08.00 – 16.00; Mai-September: Mo. – So.: 08.00 – 16.00; Oktober-Dezember: Mo. – Fr.: 08.00-16.00.

 

Eintritt frei.

 

Anfahrt: Michniów liegt an der Straße 751, die in Suchedniowa von der E 77 abgeht, ca. 15 km südlich von Skarżysko-Kamienna entfernt. Mit dem Zug in das nahe gelegene Ostojowo. Zugfahrpläne auf: http://rozklad-pkp.pl/?q=de/node/144