Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
Wir laden Sie herzlich ein, die Datenbank zu nutzen!
Olsztyn – Kriegsfriedhof
alles anzeigen
Im Norden von Olsztyn (Kreis Częstochowa) liegt am Waldrand ein Kriegsfriedhof, der am Ort von Massenexekutionen angelegt wurde. Die Einöde, die von der lokalen Bevölkerung „szubienica” (Galgen) genannt wird (im 19. Jh. sollte dort ein Galgen errichtet werden), diente der Gestapo 1940 als Hinrichtungsstätte. Unter den ersten Erschießungsopfern waren Häftlinge aus Radomsk und Częstochowa (Tschenstochau), meist Vertreter der lokalen Intelligenz und Personen, die der Verschwörung verdächtigt wurden und 1940 bei einer „AB-Aktion” (von den Deutschen „Außerordentliche Befriedungsaktion“ genannt) festgenommen worden waren. Unter den Ermordeten befanden sich Beamte, Politiker, Lehrer, Vertreter der freien Berufe, Studenten, Schüler und Handwerker. Die Erschießungen wurden von Männern der Gestapo und Schupo (Schutzpolizei) durchgeführt. 1941-1943 wurden hier auch sowjetische Kriegsgefangene zweier Gefangenenlager aus der Gegend von Częstochowa erschossen. Weitere Opfer waren Einwohner der Umgebung von Olsztyn, die während einer „Befriedungsaktion“ verhaftet worden waren, sowie Partisanen der kommunistischen Untergrundorganisation AL („Armia Ludowa“ = Volksarmee), die 1944 gefangen genommen wurden. In den 18 Massengräbern auf dem Friedhof sind wahrscheinlich 2.000 Menschen begraben.
Joanna Wawrzyniak
Der Friedhof und ein Denkmal zum Gedenken an die Opfer entstanden zwischen 1963 und 1966.
Joanna Wawrzyniak
Olsztyn – Kriegsfriedhof
Anfahrt: Olsztyn liegt an der Fernstraße 76, ca. 8 km östlich von Częstochowa.