Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Palmiry – Museum – Gedenkstätte Palmiry und Friedhof
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Der Ort Palmiry liegt in den Kampinos-Wäldern, ca. 30 km von Warschau entfernt. Dort wurden vom 7. Dezember 1939 bis 17. Juli 1941 heimlich 1.757 Menschen ermordet. Die Opfer, vorwiegend Angehörige der sogenannten Intelligenz, kamen aus den Gefängnissen Warschaus, vor allem aus dem berüchtigten Warschauer Gestapogefängnis „Pawiak“. Sie wurden über ausgehobenen Gruben erschossen, die anschließend zugeschüttet wurden. Ziel der Nazis war es, die polnische intellektuelle und wirtschaftliche Elite auszulöschen, die Einfluss auf den Widerstand der Bevölkerung gegen die Besatzer hätte nehmen können. Die Aufdeckung dieser Exekutionen ist vor allem Förstern zu verdanken, die heimlich die Stellen der Gräber markierten. Nach dem Krieg wurden die Leichen exhumiert und auf einem eigens dafür angelegten Friedhof 5 km von Palmiry entfernt beigesetzt. Dort sind insgesamt 2.115 Ermordete aus Palmiry und weiteren kleinen Orten um Warschau begraben.
Tadeusz Rutkowski und Bartłomiej Grudnik
Auf dem Friedhof sind viele bekannte Persönlichkeiten begraben, wie z. B. Janusz Kusociński, Goldmedaillenträger der Olympischen Spiele 1932 in Los Angeles, Maciej Rataj, Marschall des Sejm (des polnischen Parlaments), Mieczysław Niedziałkowski, sozialistischer Aktivist und Jan Pohoski, stellvertretender Bürgermeister Warschaus.
Im Jahre 1973 entstand neben dem Friedhof das Martyrium Museum – eine Abteilung des Stadtgeschichte Museums Warschaus (Muzeum Historyczne miasta stołecznego Warszawy). 2011 wurde das moderne Museumsgebäude, auf dem Standort des ehemaligen Pavillons, errichtet. Die neue Ausstellung umfasst eine Fläche von 600 m2. Es entstand eine multimediale Ausstellung, welche die Besucher zum einem durch Ton und Bild „attackiert“, zum anderen aber auch Ruhe gibt und zum Gedenken an die Verstorbenen anregt. Die Exponate werden in minimalistischen Schaukästen ausgestellt.
Verstärkt wird die Wirkung des Museums durch die moderne und strenge Architektur und die Lage mitten in der Puszcza Kampinoska. Die Fassade des Museumsgebäudes wurden mit Stahlplatten verkleidet, damit Korrosion verdecken wird. In diesen Platten befinden sich Löcher, welche Einschusslöcher symbolisieren sollen. Die Anzahl dieser Löcher ist genauso groß, wie die Anzahl der in Menschen, die in Palmiry ermordetet wurden.
Tadeusz Rutkowski und Bartłomiej Grudnik
Palmiry – Museum – Gedenkstätte Palmiry und Friedhof
Miejsce Pamięci Palmiry 05-152 Czosnów
Tel: (0048) 22 720-81-14, (0048)22 720-80-84
E-Mail: palmiry@muzeumwarszawy.pl
Eintritt : im Sommer (1. Mai – 31. Oktober): Di. – So. 10.00 – 18.00 im Winter (1. November – 30. April): Di. – So 9.00 – 16.00
Eintritt: frei Führung: polnisch – 80 PLN deutsch – 100 PLN
Anfahrt: Abfahrt von der Europastrasse E 77 nach Palmiry und weiter zum Friedhof, 6 km nordwestlich von Łomianki.