Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Pińczów – Regionalmuseum und Partisanendenkmal
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In der Kreisstadt Pińczów und Umgebung kann man Gedenkorte an die „Pińczówer Republik“ finden, eine der sogenannten Partisanenrepubliken, die 1944 hinter der Ostfront entstanden. Im Juli erreichte die Rote Armee die Weichsellinie. Chaos und Panik der deutschen Verwaltung am linken Weichselufer ermöglichten die Einnahme des Ortes durch Partisanen. Der südliche Teil des Landkreises mit dem Mittelpunkt Kazimierza Wielka wurde von der Heimatarmee und den Bauernbataillonen (Bataliony Chłopskie = BCh) beherrscht, der Norden und die Gegend um Pińczów und Chroberz von der kommunistischen Volksarmee (Armia Ludowa = AL). Die lokalen Vertreter der polnischen Regierungsdelegatur im Lande versuchten, die Verwaltung zu besetzen, die Heimatarmee erstrebte die militärische Kontrolle. Wie viele Tage die „Pińczówer Republik“ bestand, ist nicht feststellbar. Klar ist, dass sie zwischen Ende Juli und Anfang August 1944 einige Ortschaften in der Umgebung von Pinczów hielt. Die Überquerung der Weichsel am Brückenkopf Sandomierz durch sowjetische Panzer erhöhte die Verteidigungsanstrengungen der Nazis. Im Zentrum der „Republik“, in Skalbmierz, kam es am 5. August zu verlustreichen Kämpfen, bei denen die Partisanen das Gebiet zwar zunächst eroberten, aber in den folgenden Tagen wieder an Einheiten der Wehrmacht verloren. Pińczów wurde bei einer erneuten Offensive der Roten Armee im Januar 1945 befreit. Die „Pińczówer Republik”, vom polnischen Schriftsteller Andrzej Braun auch „zeitweilige Republik” genannt, war für die Bevölkerung der Region ein wichtiges Ereignis. Es bedeutete für sie – nach fünf Jahren – das Ende des Terrors; die Einwohner durften wieder die Zeichen des polnischen Staates benutzen. Allerdings sind bei den Kämpfen viele Menschen umgekommen.
Joanna Wawrzyniak
Das Museum zeigt eine bescheidene Ausstellung über die Republik (Informationstafeln, Fotos, Waffen). Das Partisanendenkmal wurde 1969 aufgestellt und befindet sich ca. 9 km hinter Pińczów, auf der Seite von Wiślica in der Nähe des Dorfes Kozuby am Fuß des Byczowska-Berges. In Pińczów erinnern noch weitere Gedenkorte an die deutsche Okkupation, u. a. wird der ermordeten Pfadfinder der „Szare Szeregi“ (Graue Reihen) gedacht. Dazu gehört der Friedhof „Zawięzienie” und eine Gedenktafel auf dem Militärfriedhof.
Joanna Wawrzyniak
Pińczów – Regionalmuseum und Partisanendenkmal
Pińczów, ul. J. Piłsudskiego 2a
Tel.: +48 41 3572472
Virtueller Rundgang durch das Museum und die Synagoge (nur auf polnisch verfügbar): http://muzeumpinczow.pl/wirtualny-spacer-po-muzeum-regionalnym/
Öffnungszeiten: 1 X – 30 IV Di., Mi. 9:00 – 16:00 Frei., Do.: 9:00 – 15:00 Sa., So.: 10:00 – 16:00 1 V – 30 IX Di., Mi. 9:00 – 17:00 Frei., Do.: 9:00 – 16:00 Sa., So.: 10:00 – 17:00
Eintritt: 4 PLN, ermäßigt 2 PLN Synagoge: 8 PLN; ermäßigt 4 PLN
Anfahrt: Pińczów liegt an der Kreuzung der Straßen 766 und 767, 40 km südlich von Kielce. Zugfahrpläne auf: rozklad-pkp.pl