Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Płaszów – Denkmal und Erinnerungstafeln für die Opfer des KZ Płaszów bei Krakau
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In Płaszów, einer Vorstadt von Krakau, wurde 1942 ein NS-Arbeitslager eingerichtet. Im Januar 1944 wurde es in ein Konzentrationslager umgewandelt. Am Anfang war das Lager nur für Juden aus Krakau und Umgebung bestimmt. Unter anderen kamen ungefähr 8.000 Juden aus dem im März 1943 liquidierten Krakauer Ghetto nach Płaszów. Im Juli 1943 wurde ein Teil des Lagers als Straflager für Polen bestimmt, in das u. a. politische Häftlinge eingeliefert wurden, nach dem Ausbruch des Warschauer Aufstands im August 1944 aber auch Zivilbevölkerung der aufständischen Hauptstadt. Im Sommer 1944 wurden etwa 8.000 ungarische Juden in dieses Lager gebracht und von hier nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Auch mehrere dutzend Sinti- und Romafamilien wurden in Płaszów gefangen gehalten.
Die Häftlinge leisteten in den lagereigenen Werkstätten und in Steinbrüchen Zwangsarbeit. Die Lebensbedingungen im Lager waren sehr hart. Häftlinge starben an Hunger und Erschöpfung, aber auch an den Folgen von Gewaltakten, die an ihnen verübt wurden. Im Lager wurden auch Massenexekutionen an Juden durchgeführt. Ab Dezember 1944 wurde Płaszów zum Hinrichtungsort für polnische politische Gefangene. Schätzungen zufolge wurden in Płaszów 8.000 Menschen getötet.
Als im Sommer 1944 die Rote Armee näher rückte, begann die Räumung des Lagers. Die Häftlinge wurden in andere Konzentrations- oder Vernichtungslager deportiert. Im Januar 1945 wurden die letzten Häftlinge nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Die SS versuchte, die Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen. Sie ließ die Leichen der Ermordeten exhumieren und verbrennen, die Baracken zerstören.
Von Februar 1943 bis September 1944 war Amon Goeth Kommandant des Lagers. 1946 wurde er in Krakau vom höchsten Landestribunal zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Zofia Wóycicka
Am besten kommt man über die ul. Jerozolimska, von der alten Anhöhe (Starego Podgórza.) zum ehemaligen Lagergelände. Vom Lager selbst sind fast keine Spuren erhalten. An den Eingängen zum ehemaligen Lagergelände stehen Informationstafeln auf Polnisch und Englisch. Die Villa des Lagerkommandanten Amon Goeth ist erhalten geblieben. 1964 wurde auf der Seite der ul. Kamieńskiego ein Denkmal enthüllt, das an die Opfer des Lagers erinnert. Daneben befinden sich noch zwei bescheidenere Monumente, die den hier ermordeten polnischen und ungarischen Juden gewidmet sind.
Zofia Wóycicka
Płaszów – Denkmal und Erinnerungstafeln für die Opfer des KZ Płaszów bei Krakau
ul. Kamieńskiego, Płaszów