Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Radoszyce – Denkmal
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Auf dem Markt in Radoszyce (Kreis Końskie) befindet sich ein Stein mit Gedenktafeln, der an die Partisanenkämpfe vom 2. und 3. September 1944 an diesem Ort erinnert. Zu den Kämpfen kam es während der Operation Gewitter, als sich in der Umgebung von Kielce viele Einheiten der Heimatarmee befanden. Am 2. September traf beim Dorf Grdzisko in der Nähe von Radoszyce die von Anton Heda („Szary“) geführte Einheit der Heimatarmee auf die deutsche Gendarmerie. Hedas „Szary“ wurden unterstützt von einer kleinen Gruppe von NSZ-Soldaten (Narodowe Siły Zbrojne = Nationale bewaffnete Kräfte, rechtsnationale Untergrundkämpfer). Bei den Kämpfen wurden mehr als 20 Gendarmen getötet, deren Waffen die Partisanen an sich nahmen. Am nächsten Tag umzingelte ein Straftrupp der SS das Dorf und begann mit dessen Zerstörung, die zynisch als „Pazifikation“ bezeichnet wurde. Die meisten Gebäude wurden in Brand gesteckt (von 510 blieben nur 20 übrig) und 20 bis 30 Bewohner wurden erschossen. Das von Tadeusz Pytlakowski geführte Bataillon („Tarnina”), eine Infanterieeinheit der Heimatarmee, kam zu Hilfe. Nach ihrem Sieg über die Deutschen blieben die Soldaten der Heimatarmee zwei Wochen lang im Ort, um ihn zu schützen.
Joanna Wawrzyniak
Die während der Zeit der Volksrepublik Polen gestifteten Gedenktafeln auf dem Stein informieren jedoch nicht über die „Operation Gewitter“ der Heimatarmee, sondern nur über die siegreichen Kämpfe der Partisanen. Auf dem Ortsfriedhof gibt es ein bescheidenes Gemeinschaftsgrab, das an alle Bewohner der Stadt erinnert, die durch die deutsche Besatzung ums Leben kamen.
Joanna Wawrzyniak
Radoszyce – Denkmal
Radoszyce
Anfahrt: Radoszyce liegt ca. 20 km südwestlich von Końskie an der Landstraße, die von der Fernstraße 74 abgeht.