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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Sobibór – Museum am Ort des NS-Vernichtungslagers

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Geschichte

In der kleinen, im südöstlichen Polen gelegenen Ortschaft Sobibór, unweit von Włodawa, bestand 1942 bis 1943 eines der drei Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“. Mit dem Bau wurde im März 1942 begonnen. Zwei Monate später, Anfang Mai, wurden die ersten Transporte jüdischer Bevölkerung nach Sobibór gebracht.

Die Menschen wurden direkt in die Gaskammern getrieben, die mit Kohlenmonoxid aus Dieselmotoren betrieben wurden. Die Leichen der Ermordeten wurden vergraben, später verbrannt. Die ankommenden Häftlingstransporte wurden nicht registriert. Für die Verwaltung und Überwachung des Lagers waren 20 bis 30 SS-Männer und eine Gruppe „Trawniki-Männer“ (vor allem ehemalige sowjetische Kriegsgefangene) zuständig. Außerdem wurden beim Sortieren des Hab und Guts der Opfer und bei der Verbrennung der Leichen etwa 1.000 jüdische Häftlinge eingesetzt.

In Sobibór verloren etwa 250.000 Menschen ihr Leben. 60 Prozent der Ermordeten waren Juden aus dem Distrikt Lublin, aus Ostgalizien, der Gegend um Wilna und aus Gebieten des heutigen Weißrussland. Ins Lager kamen auch Transporte mit belgischen, holländischen, französischen, österreichischen, tschechischen, slowakischen und sowjetischen Juden.

Am 14. Oktober 1943 wurde in Sobibór ein Aufstand unternommen, und es kam zu einem Massenausbruch. Etwa 300 Häftlingen gelang die Flucht, von denen die meisten jedoch nach kurzer Zeit gefasst und ermordet wurden. Nach diesem Ereignis wurde das Lager aufgelöst. Die Deutschen versuchten, alle Spuren ihrer Verbrechen zu tilgen; die Lagergebäude wurden abgebaut, das Gelände wurde umgepflügt.

Zofia Wóycicka

Erinnerung

In Sobibór gibt es ein kleines, 1993 eröffnetes Museum mit einer Ausstellung über die Geschichte des Lagers. Nach Absprache kann man auch einen Dokumentarfilm über Sobibór sehen. Auf dem Lagergelände sind fast keine Spuren erhalten.

Mitarbeiter des Museums sind auf Anfrage bereit, eine Führung zu machen. In der Nähe des Museums befindet sich ein 1965 enthülltes bescheidenes Denkmal und ein Hügel mit der Asche von Ermordeten.

Das Museum in Sobibór ist eine Nebenstelle des Museums der Łęczyńsko-Włodawska Seenplatte in Włodawa. Es ist ratsam, vor einer Besichtigung entweder in Sobibór oder in Włodawa anzurufen.

Zu empfehlen sind folgende Internetseiten:

 www.ushmm.org

www.deathcamps.org

Zofia Wóycicka

Sonstige Informationen

Sobibór – Museum am Ort des NS-Vernichtungslagers

 

ul. Czerwonego Krzyża 7 22-200 Włodawa

 

Tel.: +48 82 571 98 67

 

http://www.muzeum.wlodawa.metronet.pl (nur auf Polnisch)

 

E-Mail: poczta@muzeumwlodawa.pl

 

Geöffnet: Mai – Oktober, täglich 10.00 – 16.00 (montags geschlossen), November – April Di. – Fr. 10:00 – 15:00

 

Eintritt: 10 PLN, ermäßigt 5 PLN Führung 40 PLN Dienstag – frei

 

Museum des ehemaligen Vernichtungslagers in Sobibór (Nebenstelle des Museums der Łęczyńsko-Włodawska Seenplatte in Włodawa) [Muzeum byłego Hitlerowskiego Obozu Zagłady w Sobiborze (filia Muzeum Pojezierza Łęczyńsko-Włodawskiego we Włodawie)]

Anfahrt: Sobibór liegt an der polnisch-ukrainischen Grenze, an der Landstraße 816, 9 km südöstlich von Włodawa.