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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Szczebrzeszyn – Denkmäler und Friedhöfe

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Geschichte

Die Geschichte des Städtchens Szczebrzeszyn wurde durch die Kriegstagebücher des Direktors des Ortskrankenhauses, Zygmunt Klukowski, bekannt. Er beschreibt darin die Vernichtung der Juden der Gemeinde (bis November 1942 wurden mehr als 4.000 Juden entweder deportiert oder vor Ort ermordet), danach die Etablierung der deutschen Gemeinde Szczebrzeszyn, die am 2. Juli 1943 begann. Damals wurden viele polnische und ukrainische Bewohner von Szczebrzeszyn und den nahe liegenden Dörfern vertrieben. Ihren Platz nahmen sogenannte Volksdeutsche ein. Die Polen wurden in einem Durchgangslager im nahe gelegenen Zwierzyniec untergebracht, wo sie selektiert wurden. Viele kamen um. Klukowski schreibt im Juli 1942: „Es werden jetzt Deutsche angesiedelt. Manche sind außergewöhnlich frech und brutal. Nicht nur werfen sie (die Menschen) aus den Wohnungen heraus, sondern sie lassen es oft nicht zu, dass man Möbel, Bettwäsche, Brennholz usw. mitnimmt; dabei ärgern sie sich oft, dass nicht alle bei uns Daunendecken haben.“ Einen Monat später, nach einem Besuch in Zwierzyniec, notiert Klukowski:

„Den größten Eindruck, von dem ich eine lange Zeit nicht freigeworden bin, machten auf mich kranke Kinder im Krankenhaus … Sie leiden meistens unter Ruhr und Masern. In kleinen, in Eile zusammengebauten Holzbettchen liegen jeweils zwei, abgemagert und erschöpft, sodass sie mehr an kleine Leichen erinnern.“ In Szczebrzeszyn war eine starke Einheit der Heimatarmee aktiv. Am 26. Juli 1944 rückten beinahe gleichzeitig Einheiten der Heimatarmee und der Roten Armee in die Stadt ein.

Joanna Wawrzyniak

Erinnerung

Auf dem Markt von Szczebrzeszyn befinden sich zwei Denkmäler – ein in der Volksrepublik Polen errichteter Obelisk, der den anonymen „Helden der Kämpfe um Freiheit und Demokratie“ gewidmet ist, und ein Denkmal in Form des Emblems für das „Kämpfende Polen“ (die verbundenen Buchstaben PW für „Polska Walcząca“ mit dem Orden „Virtuti Militari“), das an die Soldaten der Heimatarmee erinnert, die an der Selbstverteidigung der Bevölkerung des Bezirks Zamość beteiligt waren. Im Vorraum der Kirche der Heiligen Katarina ist eine große Tafel mit den Namen der ermordeten und gefallenen Polen eingelassen. Auf dem überwachsenen jüdischen Friedhof kann man ein Denkmal für die ermordeten Juden von Szczebrzeszyn und Umgebung finden. Auf dem katholischen Friedhof steht ein Obelisk, und es gibt eine Grabanlage für polnische Soldaten, die im September 1939 gefallen sind, und für Soldaten der Heimatarmee.

Joanna Wawrzyniak

Sonstige Informationen

Szczebrzeszyn – Denkmäler und Friedhöfe

Rynek 1, Szczebrzeszyn

Stadtplan unter www.szczebrzeszyn.pl (auf Polnisch)