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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Warschau – Friedhof für die Aufständischen von Warschau und Denkmal „Gefallen – Unbesiegt“

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Geschichte

Nach Ausbruch des Aufstands am 1. August 1944 wurde ein Teil des Warschauer Stadtteils Wola von Einheiten der Aufständischen beherrscht. Am 5. August griff SS-General Heinz Reinefarth mit Polizeieinheiten und der SS-Einheit von Oskar Dirlewanger, die sich weitgehend aus Kriminellen zusammensetzte, diesen Stadtteil an, um die im Regierungsviertel im Warschauer Zentrum abgeschnittenen Deutschen zu unterstützen. Auf den Befehl Heinrich Himmlers hin, keine Gefangenen zu nehmen, sondern „Zehntausende zu vernichten“, verübten die deutschen Einheiten in den eroberten Teilen des Viertels Massenmorde an der Zivilbevölkerung der polnischen Hauptstadt. Am 5. und 6. August starben etwa 38.000 Einwohner des Viertels durch Massenhinrichtungen. Die größten Exekutionen fanden an folgenden Orten statt: Fabrik der Firma Ursus an der Wolskastr. 55 (einige tausend Personen), Fabrik der Firma Franaszek in der Wolsakstr. 43 (ca. 1.000 Personen), in den Straßen ul. Młynarska 2 (ca. 1.000 Personen), ul. Górczewska/Ecke ul. Moczydła (einige tausend), ul. Wolska 78 (ca. 3.000 ), ul. Wolska 105 – 109 (ca. 2.000), ul. Wolska 122/124 (ca. 700 Personen), im Sowiński-Park – ul. Wolska 130/132 (ca. 1.000 Personen), in der Kirche St. Laurentius in der ul. Wolska140A (einige hundert Personen), auf dem russisch-orthodoxen Friedhof an der ul. Wolska 140 (zwischen einigen hundert und 1.500 Personen). In der Zwischenzeit hatte die deutsche Militärführung entschieden, die Zivilbevölkerung zu evakuieren, da das Morden die Truppen erschöpft hatte und die Arbeitskraft der Warschauer Bevölkerung genutzt werden sollte. Aus der Gruppe der Evakuierten wurden aber weiter Aufständische und Personen jüdischer Herkunft ausgesondert und erschossen.

Massenmorde geschahen auch in anderen Teilen der Stadt, vor allem im Zentrum (Śródmieście) und in der Altstadt (Stare Miasto). Die Ermordeten wurden im August und September 1944 verbrannt, um die Spuren zu verwischen. Der Friedhof für die Aufständischen Warschaus wurde 1945 zwischen der ul. Wolska und der ul. Sowińskiego angelegt.

Ca. 40.000 Aufständische und Zivilisten wurden exhumiert und in 177 Massengräbern begraben. Im Mausoleum wurden 12 Tonnen Asche von ca. 50.000 in Wola und anderen Vierteln Warschaus ermordeten und verbrannten Menschen beigesetzt. Ein Teil des Friedhofs ist mit Gräbern polnischer Soldaten belegt, die 1939 im berüchtigten Pawiak-Gefängnis ermordet wurden. Auch zahlreiche Gräber von Juden, die 1940-1943 im Stadion „Skry“ an der ul. Okopowa erschossen worden waren, sind auf dem Friedhof zu finden.

Tadeusz Rutkowski

Erinnerung

Das Denkmal „Gefallen – Unbesiegt” von G. Zemła wurde 1973 auf diesem Friedhof aufgestellt. Es hat die Form einer gebrochenen Barrikade, auf der Kreuze stehen, zwischen denen die Figur eines Kriegers liegt.

Tadeusz Rutkowski

Sonstige Informationen

Warschau – Friedhof für die Aufständischen von Warschau und Denkmal „Gefallen – Unbesiegt“

ul. Wolska 174/176, Warschau

Stadtplan Warschau u. a. auf: http://www.warszawa.planmiasta.info/.