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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Wejherowo – Obelisk und Gedenktafeln für die Opfer von Massenexekutione

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Geschichte

Von September 1939 bis April 1940 wurden auf dem 250 ha großen Gebiet der Puszcza Darżlubska bei Piaśnica, ca. 10 km von Wejherowo, links neben der Straße nach Krakau mehrfach Massenexekutionen an Gegnern des Hitler-Regimes durchgeführt. Die Identifizierung eines Teils der Opfer wurde durch ihre Aufteilung in Gruppen ermöglicht. Bis jetzt konnten erst 300 Personen identifiziert werden. In der Gegend von Piaśnica wurden von den Deutschen ca. 2.000 polnische und jüdische Bewohner der Landkreise Puck (Putzig), Kartuzy (Karthaus) und Kościerzyna (Berent) sowie der Freien Stadt Danzig ermordet. Die Opfer waren Vertreter aller Gesellschaftsschichten, die sich politisch, sozial, im Bildungsbereich, kulturell, religiös oder sportlich hervorgetan hatten. Der Großteil der Ermordeten waren Geistliche, Lehrer, Beamte, Polizei- und Grenzbeamte, Förster, Ärzte, Juristen und Handelsunternehmer.

Getötet wurden auch 10.000 Juden, Tschechen und Deutsche (und wahrscheinlich auch polnische Saisonarbeiter, die in Deutschland vom Krieg überrascht worden waren), davon nicht selten ganze Familien, sogar mit kleinen Kindern, die aus verschiedenen Regionen des Deutschen Reiches in Zügen hierher deportiert wurden.

Unter den Opfern der deutschen Gewaltherrschaft in dieser Gegend befanden sich außerdem 2.000 psychisch Kranke, die u. a. aus den westpommerschen Anstalten in Stralsund, Uckermünde, Treptow und Lauenburg (Lębork) kamen. Insgesamt wurden in diesen Landkreisen 12.000 bis 14.000 Menschen ermordet. Die noch andauernde Forschung belegt, dass die Umgebung um Piaśnice der größte Ort von Massenexekutionen in Pommern war.

Im August und September 1944 wurden Häftlinge aus dem KZ Stutthof hierher gebracht und dazu gezwungen, die Massengräber zu öffnen und die sterblichen Überreste der Ermordeten zu verbrennen. Anschließend wurden die Häftlinge ebenfalls ermordet und verbrannt. Die unmittelbare Verantwortung für diese Verbrechen liegt bei den Angehörigen des SS-Wachsturmbannes „Eimann“ (Leiter: Kurt Eimann), des Einsatzkommandos 16 (Leiter: Richard Törger) und dem sogenannten „Selbstschutz“ unter der Leitung von G. Bamberger und Heinz Lorentz.

Die Exhumierung der Opfer aus den 35 Massengräbern wurde im Oktober 1946 durchgeführt.

Paweł Kosiński

Erinnerung

Seit 1955 stehen in der Nähe des Exekutionsortes ein steinerner Obelisk und steinerne Gedenktafeln.

Paweł Kosiński

Sonstige Informationen

Wejherowo – Obelisk und Gedenktafeln für die Opfer von Massenexekutionen

 

Wejherowo, Polen

 

Anfahrt: Wielka und Mała Piaśnica liegen 8 km nördlich von Wejherowo, erreichbar von der 217 und dann von der Landstraße aus.