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Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

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Berlin – Museum „Blindenwerkstatt Otto Weidt“

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Geschichte

Im Seitenflügel eines typischen Gewerbehofs in der Nähe des Hackeschen Markts, in dem auch das Anne Frank Zentrum untergebracht ist, befindet sich das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. Eine 2006 neu gestaltete Dauerausstellung zeigt am authentischen Ort die Geschichte der ehemaligen Blindenwerkstatt, wo der sehbehinderte Kleinunternehmer Otto Weidt während des Krieges Besen und Bürsten für die Wehrmacht herstellte. Die meisten seiner etwa 35 Arbeiter waren Juden, die Otto Weidt nicht nur menschlich behandelte, sondern auch vor der Deportation zu bewahren versuchte. Als dies nicht mehr gelang, suchte er für einige von ihnen Verstecke und unterstützte bereits untergetauchte Juden. Die aus Polen stammende Familie Horn versteckte er in seiner Werkstatt. Einer Mitarbeiterin verhalf er zur Flucht aus dem Konzentrationslager. Die jüdische Schriftstellerin Inge Deutschkron war zwei Jahre in Otto Weidts Blindenwerkstatt beschäftigt und wurde von ihm geschützt. Sie setzte sich intensiv für die Erinnerung an Otto Weidts Mut und Menschlichkeit ein.

Christoph Kreutzmüller

Erinnerung

1998 sicherten Studenten der Museumskunde die Räume der ehemaligen Blindenwerkstatt und eröffneten dort unter dem Titel „Blindes Vertrauen“ eine kleine Ausstellung. Bis 2005 existierte die Blindenwerkstatt als Dependance des Jüdischen Museums Berlin, jetzt gehört sie zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Im Gebäudekomplex Rosenthaler Str. 39 im Jahr 2008 wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand auch eine Gedenkstätte „Stille Helden“ eingerichtet. Sie erinnert an die Juden, die in Deutschland in den Untergrund flüchteten, um der Verfolgung und Deportation zu entkommen, und an ihre nichtjüdischen Helfer und Retter.

Hinweis: Chaim, Machla, Max und Ruth Horn, deren Versteck verraten wurde, wurden am 14. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Zur Erinnerung an diese Familie sind in der Großbeerenstraße 92 so genannte Stolpersteine verlegt.

Christoph Kreutzmüller

Sonstige Informationen

Berlin – Museum „Blindenwerkstatt Otto Weidt“

Museum „Blindenwerkstatt Otto Weidt“ Rosenthaler Str. 39 10178 Berlin

Tel. +49 30 2859 94 07

http://www.blindes-vertrauen.de

info@museum-blindenwerkstatt.de

Geöffnet: Mo.-So.: 10.00-20.00

Eintritt und pädagogische Betreuung frei Öffentliche Führungen finden sonntags um 15 Uhr ohne Voranmeldung statt.