Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Flossenbürg – KZ-Gedenkstätte
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Das KZ Flossenbürg, das am 3. Mai 1938 nahe der tschechischen Grenze in Nordostbayern eröffnet wurde, gehörte – wie Buchenwald und Neuengamme – zu einer neuen Generation von Lagern. Neben der Einschüchterung und Drangsalierung politischer Gegner sollte in diesen Lagern auch die Arbeitskraft der Gefangenen systematisch ausgebeutet werden. Ausschlaggebend für die Auswahl des Standorts waren sowohl seine Grenznähe als auch die reichen Granitvorkommen. Zunächst wurden ausschließlich deutsche Gefangene dort interniert. Seit 1940 trafen Häftlinge aus neunzehn Nationen ein, die im Stammlager und in den Außenlagern gefangen gehalten wurden. Politische Häftlinge aus den deutsch besetzten Ländern Tschechoslowakei, Polen, Frankreich, Belgien, Niederlande und der Sowjetunion bildeten die Mehrheit. Die größte Gefangenengruppe mit fast 30.000 Personen waren Polen. Sie fielen 1941 den ersten systematischen Mordaktionen zum Opfer. Neben der Arbeit in den Granitsteinbrüchen wurden die Häftlinge zur Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben, z.B. den Messerschmitt-Flugzeugfabriken, eingesetzt. Insgesamt wurden rund 100.000 Menschen im Haupt- und in den mehr als 100 Außenlagern interniert. Ein Drittel der Gefangenen überlebte den Terror nicht. Die geographische Ausdehnung des Flossenbürger KZ-Komplexes ist die größte von allen Konzentrationslagern.
Christoph Kreutzmüller
Bereits 1946 wurde auf Initiative ehemaliger polnischer Häftlinge eine Denkmalsanlage mit Kapelle errichtet, deren nationalpolnischer, katholischer Charakter einen Sonderfall in der deutschen Erinnerungslandschaft darstellt. Ende der fünfziger Jahre entstand zusätzlich ein großer KZ-Ehrenfriedhof. Weite Teile des Lagergeländes wurden in der Folgezeit bebaut. Im Herbst 1966 wurde im früheren Lagergefängnis eine Gedenkstätte eingerichtet. Seit Anfang der 80er Jahre befindet sich in diesem Gebäude eine Dauerausstellung, die über die Geschichte des Lagers Auskunft gibt. 2007 wurde eine erweiterte Ausstellung zur Lagergeschichte in der ehemaligen Lagerwäscherei eröffnet.
Christoph Kreutzmüller
Flossenbürg – KZ Gedenkstätte
KZ Gedenkstätte Flossenbürg Gedächtnisallee 5-7 92696 Flossenbürg
Tel.: +49 9603-90390-0
http://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Lagers gibt es einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung: https://www.75liberation.gedenkstaette-flossenbuerg.de/ Hier findet man die Online-Archivabeteilung: https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/recherche/archiv
information@gedenkstaette-flossenbuerg.de
Geöffnet: täglich 09.00 – 17.00, Dezember – Februar 09.00 – 16.00 (im Winter sind Teile des Außengeländes geschlossen)
Eintritt frei