Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Mittelbau-Dora – KZ-Gedenkstätte bei Nordhausen
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Nach der Bombardierung der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde sollte die Serienfertigung der Raketen an einen sicheren Standort verlagert werden. Die Wahl fiel auf ein Stollensystem bei Nordhausen, wo im August 1943 unter der Bezeichnung Dora ein Außenlager des KZ Buchenwald errichtet wurde. Das Lager wurde rasch vergrößert und Ende 1944 als letztes KZ unter dem Namen Konzentrationslager Mittelbau selbstständig. Die Arbeitsbedingungen beim Bau von Stollen und bei der Raketen- und Rüstungsproduktion in den Stollen waren mörderisch. Als Ende 1944 immer neue Gefangene aus aufgelösten Lagern ankamen, nahm die Sterblichkeit noch schrecklichere Ausmaße an, denn die Überlebenden dieser Transporte waren völlig erschöpft. Sie wurden oft nach nur kurzem Aufenthalt aus Dora und seinen Außenlagern wieder auf Todesmärsche (Isenschnibber Feldscheune) getrieben.
Von den rund 60.000 Insassen des Lagers, von denen etwa ein Viertel Polen waren, wurden mindestens 20.000 getötet.
Hinweis: Auf dem Hauptfriedhof von Nordhausen wurde ein Teil der getöteten Gefangenen des KZ in Massengräbern beerdigt. Hier befindet sich auch eine Ehrengrabanlage. Im ehemaligen Außenlager Ellrich-Juliushütte, das im Grenzgebiet zwischen der DDR und der Bundesrepublik lag und deshalb lange nicht zugänglich war, wurden sowohl auf Thüringer als auch auf niedersächsischer Seite 1994 Gedenksteine errichtet. In Ellrich befindet sich auch eine so genannte Todesmarschstele zur Erinnerung daran, dass hier ein Todesmarsch durchgetrieben wurde bzw. seinen Anfang nahm.
Christoph Kreutzmüller
Die Mahn- und Gedenkstätte Mittelbau-Dora wurde 1966 im ehemaligen Krematorium des Lagers errichtet. 1995 wurde eine Ausstellung in einer rekonstruierten Unterkunftsbaracke eröffnet, welche die Sichtweise Überlebender präsentierte. Gleichzeitig wurde auch ein Teil der Stollenanlage für Besucher zugänglich gemacht. Die 2006 eröffnete Dauerausstellung im Museumsneubau gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte des KZ und die rücksichtslose Ausbeutung der Gefangenen im Dienste der deutschen Rüstungswirtschaft. Angeboten werden verschiedene Führungen, deren Dauer und Inhalte im Voraus besprochen werden können. Für Projekte und die Erkundung des Gesamtgeländes wird ein mehrtägiger Aufenthalt empfohlen.
Christoph Kreutzmüller
Mittelbau-Dora – KZ-Gedenkstätte bei Nordhausen
Gedenkstätte Mittelbau-Dora Kohnsteinweg 20 99734 Nordhausen
Tel.: +49 3631 4 958-20
E-Mail: info@dora.de
Geöffnet: November – Februar: 10.00 – 16.00, März – Oktober: 10.00 – 18.00, Montag geschlossen
Eintritt frei, angemeldete Gruppenführungen: 26,- € (regulär), 13,- € (ermäßigt).
Die Gedenkstätte bietet mehrmals täglich kostenfreie Führungen auch für Einzelbesucher an!