Schriftgröße
pl

Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen

Herzlich wilkommen auf der Webseite „Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg“
des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).

Wir laden Sie herzlich ein, die Datenbank zu nutzen!

Sachsenhausen – Gedenkstätte und Museum

alles anzeigen

Geschichte

Nachdem schon zwischen 1933 und 1934 ein KZ im Zentrum der Stadt Oranienburg bestanden hatte, wurde 1936/37 ein neues Lager in Sachsenhausen, einem nördlichen Vorort der Stadt, errichtet. Dieses Lager hatte wegen seiner Nähe zur Reichshauptstadt als Modell- und Ausbildungslager für die SS eine besondere Funktion, zumal die zentrale Verwaltung für alle KZ, die so genannte Inspektion der Konzentrationslager, seit 1938 hier untergebracht war. Insgesamt wurden in Sachsenhausen und seinen rund 100 Außenlagern (Lieberose, Neuengamme) ca. 200.000 Menschen gefangen gehalten. Nach den Häftlingen aus der ehemaligen Sowjetunion stellten Polen die größte nationale Gruppe im Konzentrationslager Sachsenhausen dar. Unter den polnischen Gefangenen befanden sich neben Widerstandskämpfern viele Intellektuelle und Geistliche. Zehntausende Gefangene starben durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen oder wurden Opfer systematischer Mordaktionen der SS. Zwischen 1945 und 1950 dienten Teile des Lagers der sowjetischen Geheimpolizei als Speziallager.

Die Häftlinge von Sachsenhausen und Ravensbrück wurden Ende April 1945 auf einen Todesmarsch nach Norden getrieben.

 Christoph Kreutzmüller

Erinnerung

1961 wurde Sachsenhausen als dritte „Nationale Mahn- und Gedenkstätte“ der DDR eröffnet. Seit 1993 werden die erhaltenen Originalgebäude des Lagers nacheinander saniert. In diesen Gebäuden sollen Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten präsentiert werden. Von den 13 neuen Dauerausstellungen wurden bisher 10 realisiert. Zuletzt wurden das Museum „Medizin und Verbrechen“ in den ehemaligen Baracken des Krankenreviers eröffnet und die „Station Z“ (Krematorium, Gaskammer und Erschießungsgraben) neu gestaltet. Beeindruckend sind auch die „jüdischen Baracken 38 und 39“, die deutliche Spuren eines 1992 von Neonazis verübten Brandanschlages tragen.

Führungen werden auch in Polnisch angeboten. Ferner können Studientage und langfristige Projekte von der pädagogischen Abteilung organisiert werden. Seit 2006 können Gruppen auch in einer Internationalen Jugendbegegnungsstätte untergebracht werden. Diese trägt den Namen des Schriftstellers, Widerstandskämpfers und Sachsenhausen-Überlebenden Andrzej Szczypiorski.

In vielen Gemeinden, durch die sich die Gefangenen schleppen mussten, erinnern Gedenktafeln an sie. Auf vielen Friedhöfen erinnern auch Gräber sowie eine Außenstelle der Gedenkstätte Sachsenhausen in der Nähe von Wittstock. Dort sind in einem Wald, in dem die Häftlinge lagern mussten, zahlreiche Inschriften von Gefangenen in Bäumen zu sehen. Das dortige Museum ist der Gedenkstätte Sachsenhausen unterstellt.

 Christoph Kreutzmüller

Sonstige Informationen

Sachsenhausen – Gedenkstätte und Museum

 

Gedenkstätte Sachsenhausen Straße der Nationen 22 16515 Oranienburg

 

Tel.: +49 3301 200 200

 

http://www.stiftung-bg.de

Virtuelle Austellung: https://www.stiftung-sbg.de/faelscher/

E-Mail: info@gedenkstaette-sachsenhausen.de

 

Geöffnet: Winter: 08.30 – 16.30; Sommer: 08.30 – 18.00 (Mo.: Ausstellungen geschlossen)

 

Eintritt frei Führungen: bis 15 Personen 15,- €; bis 30 Personen 25,- €; Fremdsprachen-Aufschlag 25,- €

 

Museum des Todesmarsches

Belower Damm 1

16909 Wittstock

E-Mail: below@gedenkstaette-sachsenhausen.de

Tel.: +49 39925-2478;