Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Salzgitter – Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte
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Im Oktober 1942 richteten SS und die Reichswerke für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“ das KZ-Außenlager Drütte ein. Es war eines der ersten und größten Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg. Unter einer betrieblich genutzten Hochstraße auf dem Werksgelände wurden mehr als 3000 Häftlinge unterschiedlicher Nationalitäten untergebracht. Durch das Zumauern der Seiten der Hochstraßenbögen entstanden vier Unterkunftsblöcke, Küche, Bekleidungskammer, Verwaltungsräume und Krankenrevier.
Die Häftlinge mussten in der Rüstungsproduktion des Werkes arbeiten. Die Lebensbedingungen waren katastrophal. Viele hundert Menschen starben. Ab 1943 wurden alle nicht-deutschen Opfer auf dem „Ausländerfriedhof“ Jammertal beigesetzt.
Am 8. April 1945 räumte die SS das Lager. In Celle geriet der Zug in einen Luftangriff der Alliierten. Über die Hälfte der Deportierten kam dabei und bei der anschließenden Hetzjagd durch die Wachmannschaften, unterstützt durch Celler Bürgerinnen und Bürger, zu Tode. Die Überlebenden wurden auf Todesmärschen in das nahegelegene KZ Bergen-Belsen getrieben.
Christoph Kreutzmüller
1983 gründete sich der Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V. Gemeinsam mit der IG Metall und dem Betriebsrat der Stahlwerke bemühte sich der Verein vehement um die Einrichtung einer Gedenkstätte in den historischen Räumen des ehemaligen KZ Drütte auf dem Werksgelände der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG.
Der Kampf um die Errichtung der Gedenkstätte endete 1992, als der Konzern einen der vier ehemaligen Unterkunftsräume unter der Hochstraße als Gedenkstätte zur Verfügung stellte. Nach umfangreichen Arbeiten wurde am 11. April 1994 die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte schließlich eröffnet.
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Lagers und berichtet von Einzelschicksalen ehemaliger Häftlinge, für die das Außenlager Drütte in Salzgitter oft nur eine Station auf ihrem Weg durch Gefängnisse und Konzentrationslager gewesen ist. Sie reflektiert auch die Geschichte der beiden anderen KZ-Außenlager Watenstedt/Leinde und Salzgitter-Bad.
Christoph Kreutzmüller
Salzgitter – KZ Gedenk- und Dokumentationsstätte
Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V./ Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte,Wehrstraße 29, 38226 Salzgitter
Tel.: +49 5341 4 45 81
http://www.gedenkstaette-salzgitter.de
E-Mail: info@gedenkstaette-salzgitter.de
Geöffnet: Ohne Voranmeldung nur am zweiten Samstag im Monat: 15.00 – 17.00, Eintritt frei
Eintritt: Schüler 1,- €, Auszubildende/Rentner etc. 2,- €, Erwachsene 3,- €
Durch die besondere Lage in einem arbeitenden Industriebetrieb kann die Gedenkstätte nur in Begleitung besucht werden.
Am zweiten Samstag im Monat ist Gedenkstätte KZ Drütte zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr auch ohne Voranmeldung für Besucher geöffnet.
Das Bildungsangebot ist vielfältig. Neben Führungen in der Gedenkstätte KZ Drütte und den anderen Erinnerungsorten im Salzgittergebiet, sind auch z.B. themenbezogene Projekte, Seminare und Stadtrundfahrten möglich.
Honorare im Rahmen der Bildungsangebote richten sich nach Dauer und Umfang der Tätigkeiten.