Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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Stuttgart – Mahnmal Deportationssammellager
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In einer Ausstellungshalle auf dem Killesberg, einer Anhöhe am Stadtrand, auf dem 1939 die Reichsgartenschau stattgefunden hatte, wurden die Juden aus Stuttgart und Umgebung gesammelt, bevor sie vom Nordbahnhof aus „in den Osten“ deportiert wurden. Im April 1942 ging von hier auch ein Transport mit 278 Juden nach Izbica bei Lublin ab. Aus diesem polnischen Ort, dessen jüdische Einwohner schon zuvor ermordet worden waren, wurden die Juden aus Stuttgart wahrscheinlich ins nahegelegene Bełżec gebracht. Erster Kommandant dieses Vernichtungslagers war Christian Wirth. Niemand aus diesem Transport überlebte. Weitere Transporte führten nach Auschwitz und Theresienstadt. Die genaue Zahl der aus Stuttgart und Umgebung deportierten und ermordeten Juden konnte nicht festgestellt werden.
Christoph Kreutzmüller
An das Deportationssammellager erinnert ein Gedenkstein. Er trägt die etwas vage Inschrift „Zum Gedenken an die mehr als 2.000 jüdischen Mitbürger, die während der Zeit des Unheils, in den Jahren 1941 und 1942 von hier aus ihren Leidensweg in die Konzentrationslager und in den Tod antraten“.
Am Nordbahnhof erinnert seit Juni 2006 ein Denkmal an die aus Stuttgart deportierten Juden. Die Gedenkstätte wurde von den Architekten Ole und Anne-Christin Saß geplant und mit Hilfe des hierzu gegründeten Vereins „Zeichen der Erinnerung“ e. V. errichtet. Die Namen der über 2.000 Deportierten wurden von einer Bürgerinitiative recherchiert, gesammelt und an der Außenwand der Gedenkstätte angebracht.
Christoph Kreutzmüller
Stuttgart – Mahnmal Deportationssammellager