Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen
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des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW).
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Wöbbelin – Mahn- und Gedenkstätten bei Ludwigslust
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Wenige Kilometer außerhalb der Gemeinde Wöbbelin in Richtung Ludwigslust wurde im Herbst 1944 der Bau eines der letzten Außenlager des KZ Hamburg-Neuengamme begonnen. Die Häftlinge, die ab dem 15. Februar 1945 dort eintrafen, errichteten ein Steinbarackenlager, das für Kriegsgefangene der amerikanischen und britischen Luftstreitkräfte vorgesehen war. Ab April 1945 diente das nicht fertiggestellte Lager als Auffanglager für ca. 5.000 Insassen verschiedener KZ, die auf „Todesmärschen“ hierher getrieben worden waren. Die äußerst geschwächten Häftlinge wurden nur sehr unzureichend versorgt, so dass jeder fünfte starb. Die Bilder von völlig ausgezehrten Überlebenden, die die Angehörigen der US-Armee nach der Befreiung aufnahmen, gingen um die Welt.
Hinweis: Weitere Opfer des KZ wurden im Mai 1945 auf Befehl der Amerikaner von der örtlichen deutschen Bevölkerung in Ludwigslust (zwischen Schloss und Stadtkirche), in Hagenow (Parkstraße) und in Schwerin (Platz der Opfer des Faschismus) bestattet. Im Wald von Neu-Lüblow wurde 1960 ein Massengrab entdeckt. Zu ihm führt von der Gedenkstätte ein ausgeschilderter Weg.
Christoph Kreutzmüller
Heute ist auf dem ehemaligen Lagergelände ein Wald gewachsen. Seit 1965 erinnert ein Gedenkort mit Informationen und den Namen von mehreren hundert im KZ Wöbbelin Verstorbenen an das Lager. Die Dokumentationsausstellung „Zehn Wochen KZ-Außenlager Wöbbelin“ befindet sich im Ort Wöbbelin unter einem Dach mit der Ausstellung „Theodor Körner. 1791-1813. Poet und Patriot. Seine Erhebung zum Idol“. Theodor Körner, der als Angehöriger des Lützowschen Freicorps im Jahre 1813 bei einem Angriff auf französische Einheiten ums Leben kam, ist in Wöbbelin beerdigt. Die Nationalsozialisten errichteten 1938 für den Dichter einen „Ehrenhain“. In dieser Anlage wurde Anfang Mai 1945 ein Teil der Toten des KZ auf Anweisung und unter Aufsicht der amerikanischen Militärbehörden in Einzelgräbern beigesetzt.
Führungen können mit Simultanübersetzung ins Polnische angeboten werden.
Christoph Kreutzmüller
Wöbbelin – Mahn- und Gedenkstätten bei Ludwigslust
Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust e.V. Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin Ludwigsluster Straße 2b 19288 Wöbbelin
Tel./Fax: +49 38753 80792
E-Mail: info@kz-woebbelin.de
Geöffnet: April – Oktober: Mi. – Fr.: 11.00-17.00; Sa.-So.: 13.00-16.30 November – März: Mi.-Fr.: 12.00-17.00, So.: 13.00-16.00 (und nach Vereinbarung)
Eintritt frei.